Jean-Guihen Queyras ist einer der innovativsten und besten Cellisten unserer Zeit. Er arbeitet mit Barockorchestern zusammen, beschäftigt sich aber auch intensiv mit zeitgenössischer Musik, ist ein gefragter Lehrer und zeigt sich immer offen für neuartige Konzertformate. Seine Einspielung der Solo-Suiten von Johann Sebastian Bach hat 2007 Maßstäbe gesetzt. Und dennoch hat er sich jetzt zu einer Neuaufnahme entschieden.

Kann er den Erfolg der ersten Einspielung noch einmal erreichen oder sogar übertreffen?

Die sechs Suiten für Violoncello solo sind für jeden Cellisten eine Lebensaufgabe. Jean-Guihen Queyras hat 2007 eine maßstabsetzende Einspielung vorgelegt, sich aber natürlich danach auch weiterhin intensiv mit diesen Ausnahmewerken befasst. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker hat ihn dazu inspiriert, die Suiten ein zweites Mal aufzunehmen.

Obwohl Queyras auf demselben Cello (ein italienisches Instrument von 1696) spielt, klingt diese neue Aufnahme fundamental anders. Fast durchweg wählt Queyras ruhigere Tempi, er phrasiert differenzierter, arbeitet die Tanzstrukturen stärker heraus, nutzt noch weniger Vibrato und sorgt durch seine Bogenführung für ein eher gambenähnliches Klangbild.

Ganz deutlich ist hier die intensive Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis zu spüren. Im Verbund mit der Tanzperformance « Mitten wir im Leben sind / Bach6Cellossuiten », die als Blu-ray Disc beigefügt ist, präsentiert Jean-Guihen Queyras hier eine neue Sicht auf die altbekannten Werke: Nachdenklich, nie um Effekt heischend, technisch brillant und künstlerisch wunderbar einheitlich

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