Live auf NDR Kultur: Juraj Valčuha und Jean-Guihen Queyras sind zu Gast beim NDR Elbphilharmonie Orchester. Auf dem Programm steht Schostakowitschs Cellokonzert Nr. 1 und seine Neunte Sinfonie.

Die Veranstaltungen am 11. und 12. Februar können aufgrund der Verordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie leider nicht mit Publikum stattfinden. Dafür wird das Konzert am 12. Februar live im Radio übertragen.

Zur Erstattung der Ticketpreise

Details zur Erstattung finden Sie auf folgender Seite unseres Vertriebspartners, der Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft: Informationen zur Rückerstattung abgesagter Veranstaltungen.

Eigentlich war ein Konzert mit dem Cellisten Steven Isserlis geplant – live und hautnah im Großen Saal der Elbphilharmonie. Die Corona-Pandemie macht in diesem Fall jedoch einen doppelten Strich durch die Rechnung: Aufgrund der Einreisebeschränkungen ist die Anreise von Steven Isserlis aktuell leider nicht möglich. Für ihn konnte mit dem französischen Ausnahmecellisten Jean-Guihen Queyras gleichwohl hochkarätiger Ersatz gefunden werden. Statt des direkten Konzerterlebnisses in der Elbphilharmonie kann man den Musikern des NDR Elbphilharmonie Orchesters und ihrem Stargast am Radio aus dem heimischen Wohnzimmer folgen.

Russisches Repertoire: Schostakowitsch statt Kabalewski und Rachmaninow

 

Der slowakische Dirigent Juraj Valčuha ist dem NDR EO seit einigen Jahren eng verbunden.

Das Programm des Hörfunk-Livekonzerts unter der Leitung des slowakischen Dirigenten Juraj Valčuha bleibt der ursprünglich geplanten russischen Repertoirelinie treu, vereint nun aber statt der opulenten Werke von Kabalewski und Rachmaninow zwei dezenter besetzte Es-Dur-Stücke des großen Dmitrij Schostakowitsch.

Schostakowitschs Erstes Cellokonzert entstand in der Tauwetter-Periode nach Stalins Tod im Jahr 1959 und wird gemeinhin als musikalische “Abrechnung” des Komponisten mit den Vorwürfen verstanden, die seine angeblich “volksfremde” und “formalistische” Musik unter Stalins Herrschaft getroffen hatten. Dafür spricht die ständige Wiederkehr eines Motivs, das Schostakowitsch aus den Initialen seines Namens (D-S-C-H) ableitete und das auch in anderen Werken als Symbol seines persönlichen Triumphs über die repressive sowjetische Kulturbürokratie gedeutet werden darf.

Juraj Valčuha dirigiert Schostakowitsch

Ganz anders war die Ausgangslage rund 15 Jahre zuvor: Man schrieb das Jahr 1945, der Zweite Weltkrieg war beendet und die Machthaber der Sowjetunion erwarteten vom berühmtesten Komponisten der Nation eine triumphale Sinfonie, “die unserem großen Sieg gewidmet ist”. Umso größer war die Überraschung, als man statt einer heroischen “sowjetischen Neunten” so etwas wie einen sinfonischen Witz vorgesetzt bekam.

Nonchalant hatte Schostakowitsch nicht nur den seit Beethoven heraufbeschworenen Mythos einer “Neunten”, sondern auch die erwünschte Antwort auf den Sieg der Roten Armee ignoriert und eine klassizistische, alles andere als “ernste” Mini-Sinfonie von nur etwa 30 Minuten Spieldauer komponiert …

 

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